Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Kolpingtheater 2018

 

Eine Fülle köstlicher Einfälle

Komödie Obergünzburger Publikum erwirbt mit Eintrittskarte für Polizeiwache 007 die Lizenz zum Lachen
 

Obergünzburg Polizeiwache 007? James Bond im Allgäuer Flecken? Nein, um den Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten ginge es in dem Dreiakter von Beate Irmisch eigentlich nicht, sagte Andrea Steeb, als sie im voll besetzten Hirschsaal zur Obergünzburger Kolpingtheater-Premiere begrüßte. Stattdessen hatte das Publikum mit seiner Eintrittskarte eine Lizenz zum Lachen erworben – und die wurde auch weidlich genutzt. Denn das Team um Regisseur Wolfgang Haggenmiller sorgte mit Spielfreude, Witz und einer Fülle köstlicher Einfälle für viel Vergnügen und kräftigen Szenen-Applaus.

Im Einsatz für Recht und Gesetz hat die Belegschaft der Polizeiwache 007 – die beiden Oberwachtmeister Ernst Huber (Günter Heinold) und Heinz Wimpel (Reinhard Kral) sowie Käte Meise (Monika Rauscher), die Polizei-Sekretärin – das Risiko eines Burnouts bislang erfolgreich umschifft. Doch nun wird die geschätzte Gemütlichkeit zwischen Büroschlaf und Gulaschsuppe gleich mehrfach bedroht: Von Molly Storch (Melanie Frei), die den leicht senilen einstigen Dienststellenleiter Otto Greifer (Ludwig Ohneberg) beschuldigt, er habe mit seinem Rollator ihren Mercedes gerammt. Und die Erna Krawuttke (Susanne Deniffel), die den Kriminal-Tango singende Putzfrau der Wache, wegen Schwarzarbeit anzeigen will.

Bedroht wird die Ruhe in der Wache auch von Hasso Graf (Wolfgang Haggenmiller), dem Heiratsschwindler, der die kleine Meise in böser Absicht umgarnt. Aber auch von Hubers Dauerverlobter Palmine Soft (Katharina Heim), die ihrem „Heiratsverhinderer“ prompt auf die Schliche kommt – und die Bratpfanne schwingt. Von Oma Tilli (Kathrin Schlichtherle), die ihre Ersparnisse im Waffenschrank der Polizeiwache vermeintlich in Sicherheit bringt. Und vor allem von der neuen Inspektions-Chefin Hermine Klug (Elisabeth Gebele), die antritt, um Ordnung zu schaffen. Und damit ein Chaos lostritt. Es kommt alles ans Licht. Bis Greifer am Ende zum Glück – wie James Bond – „den Weltfrieden mea hergestellt“ hat.

Nicht nur die komödiantische Schauspielerleistung des ganzen Ensembles machte den Zuschauern Freude. Auch das geschickt eingebaute Lokalkolorit und das Bühnenbild mit liebevollen Details bei den Kostümen und Requisiten. In der Maske wirkten Anita Wiebel und Margret Herz. Hubert Holzheu, Jakob Holzheu, Sebastian Zirm und Jürgen Mittermayer kümmerten sich um die Technik. Brunhilde Holzheu soufflierte.

Der Schlussapplaus zeugte von einem gelungenen Abend. „Nett, gell?“ – „Einwandfrei!“, war von Zuschauern zu hören. Was im zurückhaltenden Allgäu als starkes Lob gelten darf. (mha)
 

Aus der Allgäuer Zeitung vom 09.05.2018, Text: Marianne Hacker


 

 


In der Polizeistation

Geld her, aber zackig
 
Bitte heirate mich

...Mann Oma

Schatzi !

...und der Bulle von Tölz

wer zupft denn da?

Jawohl, Herr Polizeirat

der volle Stress...

...bis Palmine auftaucht

...leise Fürze stinken...

ein Jägermeister

zuviel Jägermeister

Nach dem Papierbad...

Hilfe!

einmal schneuzen

die Behörden-Putzfrau

jetzt tut's weh

es ist nur Überkinger

oder ??????

Alle vor dem Vorhang...
 
...und hinter dem Vorhang

Bilder und Text: Hubert Holzheu