Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Ein Abend für die Lachmuskeln

 Viel zum Lachen gab es beim Mundartabend mit Werner Blind, zu dem die Kolpingsfamilie Obergünzburg eingeladen hatte. Nach der Begrüßung des Vorsitzenden Thomas Jäckle spielten zunächst Helmut Sturm und Sepp Streif ein paar zünftige Stückerln zum Auftakt. Auch zwischen den Textblöcken unterhielten sie das zahlreich erschienene Publikum mit volkstümlichen Weisen.

Werner Blind aus Kaufbeuren las nicht nur aus seinen Gedichten und Geschichten im Ostallgäuer Dialekt vor, er gab auch ein paar lustige Verse von seinen Kollegen vom Mundartkreis Ostallgäu zum Besten. Nach dem Motto „Lache ka nia schade“ sorgte er mit viel Humor dafür, dass die Zuhörer kaum aus dem Lachen herauskamen. Auch sein neuestes Büchlein „Er dät’s scho, aber sui…“ kam dabei zum „Einsatz“. Seine in Reime gefassten Witze schilderten oft die komischsten Lebenslagen, in die so mancher Zeitgenosse geraten kann. So suchte ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz verzweifelt nach seinem Helm, der zweckentfremdet unterm Bett stand.

Kaum ein Berufsstand oder eine Gesellschaftsschicht blieb von den Späßen des Autors verschont, selbst vor der Obrigkeit und der Geistlichkeit machte er nicht halt. Die oft hintersinnigen und manchmal sogar etwas, wie er selbst sagte, frivolen Texte bekamen durch die Ausdruckweise gestandener Allgäuer noch mehr Würze und Aussagekraft. Dies kam besonders zur Geltung bei einer Geschichte über einen Nachtclubbesuch, einem dreitägigen Kegelausflug und als eine Frau versuchte, ihren Mann mit einem raffinierten schwarzen Negligé zu verführen. Dass dabei die Männer etwas fantasielos sein können und die „gute“ Absicht nicht verstehen freute besonders die weiblichen Zuhörer.

Dagegen merkten die Männer auf, als es um die Schwächen des weiblichen Geschlechtes ging, wie beim Hausputz, bei der Entbindung und dem „lieben und ach so handwerklich geschickten“ Nachbarn. Etwas makaber war dagegen die „Story“ vom Onkel aus Amerika. Und bevor er Witze über die österreichischen Nachbarn und über Pfarrer vom Stapel ließ, erkundigte sich Blind erst einmal, ob nicht einer davon im Publikum sitze. Nachdem „Entwarnung“ gegeben war, wurden diese besonders auf Korn genommen, aber auch Franzosen und Computer blieben nicht ungeschoren.

Besonders originell war die Beschreibung der Anatomie des Menschen in einem Schüleraufsatz. Dass eine junge Frau ihre Hochzeitsreise nach Italien ausgerechnet in einer Rikscha machen wollte, trug ebenfalls sehr zur Erheiterung der Zuhörer bei. Es gab noch eine große Anzahl weiterer haarsträubender Erlebnisse und Situationen - ob in der Seilbahn oder beim Arzt -, der den Abend äußerst unterhaltsam werden ließ. Mit viel Beifall bedankten sich die Besucher bei dem Mundartdichter und den beiden Musikern für die köstliche Unterhaltung.

Dieter Becker