Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Mundartabend mit Ludwig Hindelang

Ein paar vergnügte Stunden erlebten die Besucher des Mundartabends, zu dem die Kolpingfamilie Obergünzburg eingeladen hatte.

Ludwig Hindelang aus Nesselwang brachte die Zuhörer nicht nur mit Witzen, Anekdoten und humorvollen Geschichten in unverfälschtem „Allgäuerisch“ ständig zum Lachen, er sorgte auch zusammen mit dem Obergünzburger Akkordeonspieler Helmut Sturm für musikalische Unterhaltung. Die Lieder, die Hindelang zu Gehör brachte, sang er meist im Duett mit seiner Frau Luise, die zudem mit gekonnten Jodlern die Darbietungen bereicherte. Alle Beiträge der drei volkstümlichen Unterhaltungskünstler wurden mit sehr viel Applaus bedacht.

Der Vorsitzende der Kolpingfamilie Obergünzburg, Thomas Jäckle, zeigte sich erfreut, dass nach den großen Erfolgen in den Vorjahren auch diesmal wieder so viele Zuhörer der Einladung zum Mundartabend gefolgt waren. Sein besonderer Gruß galt dabei dem Präses der Organisation, Pfarrer Johannes Huber. Ludwig Hindelang wies am Anfang darauf hin, dass er kein Mundartdichter sei, er sei nur „Sammler“ von Geschichten, die die Eigenarten der Allgäuer und deren Nachbarn humorvoll aufs Korn nehmen. So bekamen auch die Tiroler, Oberbayern und „Preußen“ den Spiegel des Humoristen vorgehalten, beispielsweise mit Versen und Erzählungen von Ludwig Thoma, Heinz Erhardt, Adam Paul und Kaspar Streif.

Vor dem nicht ernst gemeinten Spott über die Landsleute besangen die drei erst einmal die Schönheit des Allgäus mit dem Lied „Ei, grüaß di Gott Ländle“. In den zündenden Witzen, pointierten Geschichten und lustigen Gesängen ging es dann um den „Hausl von der Schwarzen Ente“, um schlitzohrige Bürgermeister, Pfarrern, die es niemanden recht machen können, nicht immer vorbildliche Ministranten, eigenwillige Auslegungen von kirchlichen Feiertagen und um sogenannte Freunde. „Ein Freund“, so Hindelang, „ist einer, der dich mag, obwohl er dich kennt.“

Aber auch biblische Themen hatte Hindelang im Repertoire, wie etwa die sehr freie Erzählung von der Erschaffung der Welt und das noch fantasievollere Geschichte „Vom Sündenfall“ oder „Wie Adam seine Eva bekam“. Aber auch, so Hindelang, das sehr dankbare Thema „Familie“ und der damit verbundene Generationenkonflikt kam mit viel Humor zur Sprache. Abschließend meinte er aber dazu: „Das Schlimme an der Jugend ist, dass man nicht mehr dazu gehört“. Mit dem Lied „Ich möchte’ mal wieder ein Lausbub sein“ unterstrich er diese Aussage.

Bei den Betrachtungen über die Umwelt und die Sünden, die an ihr begangen werden, stellte Hindelang fest: „Das Leben ist im höchsten Maße lebensgefährlich, besonders beim Essen.“ Zwischen den einzelnen Wortbeiträgen gab es immer wieder Musik- und Gesangseinlagen, Heimatlieder, die bis in den Böhmerwald reichten, sowie Gstanzln, Moritaten und Parodien, bevor es wieder weiterging mit kernigen Sprüchen, spaßigen Anekdoten und unfreiwilligem Humor, wie er ab und zu auf Grabinschriften und Marterltafeln zu finden ist. Das Publikum kam dabei aus dem Lachen nicht heraus. Unter großen Beifallskundgebungen verabschiedete sich das vielseitige Trio nach einem dreistündigen Auftritt mit „Muss i denn....“ und Thomas Jäckle bedankte sich im Namen aller Besucher für den „tollen Abend“.