Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Mundartabend mit Waltraud Mair

Herzlich Lachen warangesagt beim Abend der Mundartdichterin Waltraud Mair, die von der Kolpingsfamilie Obergünzburg in den Schwanen eingeladen war. Thomas Jäckle, Vorsitzender der Kolpingsfamilie begrüßte die Autorin als Star des Abends. Sie stellte sich vor als Bäuerin aus Geblatsried, dies sei der geistige Vorort von Bidingen. Dort lebt sie auf einem kleinen Hof mit Lamas und Eseln und allerlei sonstigem Getier.

Los ging´s mit dem Papagei, den die Bäuerin ins Haus holte und der den Bauern fast um den Verstand brachte. „Der alte Kaschta“ (Schrank) musste vom oberen in den unteren Stock. Die Beschreibung der Aktion strapazierte alle Lachmuskeln.

Ein Bläserquintett des Obergünzburger Blasorchesters mit Klarinetten, Saxophon, Tuba und Euphonium unter Leitung von Christine Heinle erfreute die Zuhörer und füllte die Pausen mit flotter Musik.

Um menschliche Ersatzteile ging es dann, wie man im Saal viele sehen kann, gemeint war die Brille. Der Optiker bot dem Bauern nach vielem probieren ein ganz tolles Ding an, durch das man sein Gegenüber pudelnacket sehen kann. 1000 Euro war ihm das Vergnügen schon wert.

In ihren Gedichten würden die Männer immer schlecht wegkommen, wusste die Autorin, deshalb kam nun ein Loblied auf die Männer. Es ging ums Tapezieren und ums Duschen.

Man muß die Gedichte selber lesen oder noch besser im Vortrag hören, um den Witz und den urtümlichen Allgäuer Dialekt voll genießen zu können.

Vom „Tanzkurs“ hatten die beiden Nachbarn schnell die Nase voll und meinten, wir tanzen Schieber, wie bisher und machen gewiß keinen Tanzkurs mehr.

„Zahnweh“, das einen plagt, bis man sie hat, und bis man sie wieder loshat war ein weiterer Höhepunkt.

Die Bücher von Frau Mair „wia bei eis dauhoi“, „So isch es, gell“ – „Leit, do isch mir was passiert“ und „Ostallgäuer Versla“, die in der Pause angeboten wurden, fanden reges Interesse. Dann ging es weiter mit „Zum Weisa gau“. 14 Weiber diskutierten ausführlich ihre Entbindungen. Für das Gedicht „Peinlich“ holte die Autorin extra die Erlaubnis von Pfarrer Johannes Huber ein. Das „Menue“ und der „Wellnessurlaub“, ein Weihnachtsgeschenk der Kinder, machten den Bauersleuten keinen Spaß.

Thomas Jäckle dankte Waltraud Mair und handelte noch eine Zugabe aus. „Fastnacht, die 5. Jahreszeit“ beschloß den Reigen der Geschichten, die das Leben schreibt, so die Autorin.