Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Kirchendachführung mit Hermann Knauer

Der erste Punkt unseres Herbst/Winterprogramms war eine Kirchendachführung mit unserem Kirchenpfleger Hermann Knauer.

Diese Baumaßnahme beschäftigt ja nun schon seit über einem Jahr die Kirche und die Bevölkerung von Obergünzburg. Immer wieder wurden von Seiten der Kirchenverantwortlichen Aktionen durchgeführt, um Spendengelder für die Renovierungsarbeiten am Dachstuhl zu bekommen. Da die Dachkonstruktion zum größten Teil unter Denkmalschutz steht und daher nur Holzteile ersetzt werden dürfen, ist die Kirchenverwaltung auch dringend auf diese Spendengelder angewiesen.

Nun hatten fast drei Dutzend Interessierte die Gelegenheit, eine exklusive Führung mit unserem Kolpingmitglied Hermann zu erleben. Zu Beginn kamen wir zu den schon renovierten Apostelfiguren, die sonst die linke und rechte Kirchenseite schmücken. Diese herrlich geschnitzten Heiligen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts wurden 1884 von dem damaligen Pfarrer verschenkt oder verkauft, weil er meinte, dass die Räubergestalten nicht in eine Kirche gehörten. Erst 1963 wurden diese fast vollständig, durch den Einsatz von Pfarrer Ripp, wieder nach Obergünzburg zurückgeholt. In der Empore angekommen, berichtete Hermann von den Schäden an der Orgel, deren Reparatur 64 000 € verschlingen wird.

Durch das angebrachte Deckengerüst konnte man die Schäden an der Decke, die durch die Belastung des maroden Dachstuhls entstanden sind, begutachten. Hermann erklärte und erzählte uns von den Baumaßnahmen, der Geschichte und Bedeutung einzelner Bilder und Stuckateursarbeiten und von den Kirchenmalarbeiten von 1964, bei der einige wunderschöne Gemälde einfach übermalt wurden. Diese werden jetzt wieder freigelegt und versucht zu rekonstruieren.

Als wir danach im Altarraum angekommen waren, bestaunten wir noch ein wunderschönes Ostensorium von 1747, die Hermann durch Zufall beim Dachboden räumen in der St. Martinskirche in einer Sandkiste versteckt fand.

Unser Weg führte uns nun auf den Kirchturm hinauf, vorbei an dem alten Uhrwerk, hinein in den Dachboden. Dort erst konnten wir uns von den schwierigen Arbeiten der Zimmerleute überzeugen. Zur Entlastung der Decke wurde über 3 Wochen der Dachstuhl mittels modernster Technik Millimeterweise um 36 cm angehoben und gesichert. Nun war auch dem letzten Besucher klar, dass bei den strengen Auflagen des Denkmalschutzes die Spendengelder für die Kirchendachrenovierung nötig sind.

Ich möchte mich auf diesem Weg nochmals recht herzlich bei unserem Kirchenpfleger Hermann bedanken, der mit Herz und Seele uns 2 ½ Stunden unterhalten und informiert hat. Nach dieser hochinteressanten Führung hat man einen anderen Einblick bekommen und nach unserer Vereinsspende über 1000 € für das neue Mohrenbüble wird sich die Kolpingsfamilie auch weiterhin für die Kirchendachrenovierung mit einsetzen.