Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Seit 125 Jahren engagiert in Kirche und Gesellschaft

 

Die Kolpingsfamilie Obergünzburg – 1887 hervorgegangen aus dem Katholischen Gesellenverein – besteht nun seit 125 Jahren. Die Jubiläumsfeierlichkeiten fanden ihren Höhepunkt in einer Abendmesse in Sankt Martin und einem anschließenden Fest im Saal des Gasthauses „Schwanen“. Den vom Jugendchor „Highlights“ unter Leitung von Margit Bauer eindrucksvoll gestalteten  Gottesdienst zelebrierte Diözesanpräses Pfarrer Alois Zeller. Mit dabei waren Ortspfarrer und jetziger Präses Walter Böhmer, sein Vorgänger Pfarrer Johannes Huber, Ruhestandspfarrer Georg Albrecht, Pater Georg und Diakon Edwin Rolf. In das Gotteshaus waren die geistlichen Würdenträger mit 14 Bannerträgern der Kolpingsfamilien aus der Region eingezogen.

 

„Ihr seid Gemeinschaft“, sagte Zeller in seiner Ansprache zu den Anhängern von Adolph Kolping aus dem Günztal, „euch liegt das Miteinander am Herzen.“ Er dankte ihnen für ihr Engagement, für ihr Leben im christlichen Glaubensbild und dass sie spüren lassen, wie Kolping es schon verstand, im täglichen Leben in Gott verwurzelt zu sein. Sie zählten damit, so der Geistliche, zu einer weltweiten Gemeinschaft, die die Nöte des Nächsten sieht und hilft. „Dasein, um zu helfen“, so heißt es auch im großen Kolpingslied, das zum Ende der Messe erklang.

„Danke, dass es euch gibt, dass ihr als Kolpingsschwestern und -brüder wirkt, in Treue lebt, Hoffnungsträger seid, ein Stück Mut macht, Licht in die Welt zu bringen und euch in Gesellschaft und Kirche engagiert“, sagte der Diözesanpräses. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Obergünzburg, Thomas Jäckle, bedankte sich bei allen Beteiligten, besonders bei Pfarrer Zeller, dem Jugendchor und den Fahnenabordnungen.

 

Im „Schwanen“ begrüßte Jäckle noch besonders den Seelsorger der evangelischen Kirchengemeinde, Pfarrer Friedrich Martin, Bürgermeister Lars Leveringhaus, Zweiten Bürgermeister Herbert Heisler, die stellvertretende Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbandes Augsburg, Mechthild Gerbig aus Schongau und die vier Musiker von „ SAX 4 “, die zwischen den Ansprachen mit flotten Weisen für die musikalische Unterhaltung sorgten. Mit dem Zitat von Adolph Kolping „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen. Wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“, ging der Vorsitzende  näher auf das Leben und Wirken des einstigen Handwerkergesellen und späteren Priester sowie Sozialreformer aus dem Kölner Raum, Adolph Kolping (1813 – 1865), und auf die Gründung des Gesellenvereins vor 125 Jahren in Obergünzburg ein. Dabei fand das Theaterspiel, das die Kolpingsfamilie seit ihrer Neugründung im Jahre 1947 prägt und das Engagement bei der Renovierung der Nikolausbergkirche besondere Erwähnung. Heute zählt die Vereinigung in der Günztalgemeinde  etwas über 200 Mitglieder. Neben der Theatergruppe, bestehen drei Jugendgruppen, zwei Familienkreise, die Gruppe „s’Mittelalter“, eine Seniorengruppe, ein Betkreis und eine Kartenspielrunde.

Die Kolpingjugend bot dann auch gleich ein Beispiel eines Theaterauftritts mit der Episode „Der Traum Adolph Kolping“: Das Denkmal des Sozialreformers erwachte zum Leben und beantwortete den  jungen Kolpingern ihre Fragen nach seinem Lebenswerk und den Beweggründen dazu. Verdeutlicht wurden die Ausführungen noch mit Bildern auf einer Leinwand.

 

Bürgermeister Leveringhaus lobte das Wirken der Obergünzburger Kolpingsfamilie über einen so langen Zeitraum hinweg und das auch heute so wichtige Engagement in christlicher Tradition im gesellschaftlichen und bürgerlichen Leben der Kommune und der Pfarrgemeinde. „Ihr setzt euch an den richtigen Stellen ein und vergesst dabei nicht Gemeinschaftssinn und einfach Spaß zu haben.“

 

Mechthild Gerbig vom Diözesanverband sagte unter anderem zum Wirken der Kolpingsfamilie: „Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt, wie es Adolph Kolping getan hat. Die Kolpingsfamilie verhilft den Menschen zur ganzen Fülle des Lebens.“ Bei diesem Bemühen unterstützten die Verbände die einzelnen Kolpingsvereine. Mit einer Kerze bedankte sich Gerbig bei den Obergünzburgern für ihre segensreiche Arbeit.

 

Jäckle bedankte sich bei allen, die ihn in seiner Arbeit bestärkten und bei der Gemeinde, die der Kolpingsfamilie einen Raum in der alten Mädchenschule zur Verfügung gestellt hat. Mit dem geistlichen Schlusswort von Pfarrer Böhmer, der sich freute, eine so große und lebendige Kolpingsfamilie im Ort zu haben, klang der offizielle Teil aus. Mit einem reichhaltigen Büffet, einer Bildershow der Jahre 1910-2012 und angeregten Gesprächen fand der Abend seine Fortsetzung.