Willkommen bei der Kolpingsfamilie Obergünzburg

120 Jahrfeier der Kolpingsfamilie Obergünzburg

Wenn ein Verein über viele Jahrzehnte, ja sogar mehr als ein Jahrhundert „lebt“, muss er schon etwas Besonderes sein. Und das ist auch der Grund für die Mitglieder der Kolpingsfamilie Obergünzburg das 120. Bestehen ihres Gesellenvereins zu feiern.

Eingeleitet wurde die Feier von den Kolpingnachfolgern mit der festlichen Heiligen Messe in der St. Martin Kirche, zelebriert von Diözesanpräses Alois Zeller, Altpräses Max Hieble, Präses Pfarrer Johannes Huber und Diakon Edwin Rolf und mit einfühlsamer Musik umrahmt von der Gitarrengruppe Immenthal. In seiner Predigt beleuchtete Präses Zeller das Leben und Wirken Adolf Kolpings. „Lassen wir uns anstecken von der Idee dieses einfachen Schustergesellen“, so Zeller. Aus der Idee ist ein weltweites Netz entstanden, das Menschen Halt und Zufluchtsort geben kann. Denn oftmals wurde und wird auch heute noch der Mensch als billige Arbeitskraft betrachtet, ausgebeutet und ohne Achtung behandelt. Kolping sieht die Gesellen, die heimatlos, ungebildet, mittellos und haltlos waren. Er gibt ihnen in der Gemeinschaft die persönliche Würde zurück. Und dies sollen die Christen unserer Zeit auch tun, sich wie Adolph Kolping engagieren, der auch ermutigte, jede Gelegenheit zu ergreifen Gutes zu tun.

Zehn befreundete Kolpingsfamilien gaben mit ihren Fahnenabordnungen dem Fest zusätzlich einen feierlichen Rahmen. Im Anschluss an den Gottesdienst ließ 1. Vorsitzender Thomas Jäckle bei der sehr familiären Feier die vergangenen 120 Jahre mit einer Präsentation Revue passieren. Die Obergünzburger Pfutzger spielten zur Unterhaltung auf. Für den Patenverein Kolpingsfamilie Kaufbeuren überbrachte 1. Vorsitzender Klaus Höpp ein Gastgeschenk. Eine besondere Freude machte es Jäckle, fünf Kolpingmitglieder zu ehren, die 1947 den Obergünzburger Verein wieder aufleben ließen. Dies sind Karl Beck (i.Abw.), Anton Hartmannsberger, Willi Hüttner, Gallus Schleich und Hans Schneider. Denn vor 60 Jahren hatte der Verein das Glück, dass nach den Jahren der Hitler-Diktatur, bei der allen kirchlichen Vereinen jegliche Tätigkeit untersagt war, diese Männer mit 8 weiteren Handwerksgesellen, sich dieses Vereins besannen und ihn im Januar 1947 neu belebten. Die alte Tradition der Zusammenkünfte, der Aktivitäten und Feste und vor allem des Theaterspiels wurde wieder aufgenommen. Aus allen Berufsständen haben sich wieder junge Männer auf das Programm des Gesellenvaters verpflichtet.

So wurden aus den Katholischen Gesellenvereinen nach dem Krieg die Kolpingsfamilien. Treu nach dem Wort Adolph Kolpings: Rüstig ans Werk, die Zeit fordert Großes von uns.